RadioTux Sendung März 2024 - Gespräch mit Frank Karlitschek

Der Podcast diskutiert Cloud Storage Sync Software Nextcloud mit Frank Karliczek. Themen sind Datenschutz, AI-Integration und zukünftige Pläne wie die Föderation für Nextcloud Talk. SIP-Integration und Vergleiche mit Matrix werden ebenfalls behandelt.

2024, RadioTux-Team
RadioTux
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Generated Shownotes

Chapters

0:00:24 Radiotux-Sendung im März 2024
0:01:38 Cloud Storage Sync Software Konferenz in Genf
0:04:42 Nextcloud State of the Nation Vortrag
0:11:18 Wirtschaftliche Lage und Mitarbeiterwachstum
0:13:55 Übernahme von Roundcube
0:18:35 Modernisierung von Roundcube
0:20:28 Rückblick auf vier Major Releases von Nextcloud
0:21:42 Performance-Verbesserungen für große Datenmengen
0:24:15 Global Scale: Verteilte Instanzen für Millionen von Usern
0:25:09 AI-Assistant und Konkurrenz mit Microsoft und Google
0:29:20 AI-Features in Nextcloud und Open Source Community
0:32:50 Installation des lokalen AI-Assistenten
0:36:24 Föderation von Nextcloud Talk und Open Cloud Mesh API
0:42:04 Vorankündigung der Föderation von Nextcloud Talk
0:47:08 Desktop-Clients für Nextcloud Talk
0:49:50 Telefonieren in Nextcloud Talk und SIP-Integration

Long Summary

In dieser Podcast-Folge begrüße ich die Hörer im März 2024 und habe Frank Karliczek als Gast. Wir befinden uns bei einer Konferenz in Genf beim CERN, die sich mit Cloud Storage Sync Software beschäftigt. Frank erläutert, dass solche Treffen wie Familientreffen sind, bei denen Erfahrungen ausgetauscht werden. Wir diskutieren über Franks langjähriges Engagement im Bereich Open Source und die Gründung von Nextcloud.

Frank spricht über die Bedeutung von Konferenzen wie CS3, um mit Nutzern über Features und Probleme zu sprechen. Er betont die Unabhängigkeit und Zukunftssicherheit von Nextcloud als Open-Source-Software. Unsere Unterhaltung dreht sich auch um Franks Vortrag über den aktuellen Stand von Nextcloud und die Pläne für die Zukunft, die auf dem Treffen präsentiert wurden. Wir tauschen Ideen über die Organisation und Unabhängigkeit von Open-Source-Projekten aus und besprechen die Übernahme von Roundcube durch Nextcloud.

Wir diskutieren die Integration von Roundcube in Nextcloud und betonen die Stärken beider Lösungen. Frank verdeutlicht, dass trotz der Übernahme Roundcube ein eigenständiges Projekt bleiben wird. Wir sprechen auch über die Weiterentwicklungen von AI-Features und Performance-Verbesserungen bei Nextcloud. Die Bedeutung von Datenschutz und Transparenz bei der Integration von AI-Funktionen in Nextcloud wird von uns hervorgehoben.

Frank erklärt, wie einfach es ist, externe Apps in Nextcloud zu installieren und spricht über architektonische Herausforderungen bei der Implementierung von Apps. Die geplante Föderation für Nextcloud Talk und die Open Cloud Mesh API werden in unserer Diskussion beleuchtet. Wir vergleichen unseren Ansatz mit Matrix und diskutieren die Vorteile ihrer leichtgewichtigen Lösung im Vergleich zu Matrix.

Wir sprechen auch über die Verfügbarkeit von Desktop-Clients für Nextcloud Talk und wie die Anruffunktionen in der Anwendung funktionieren. Frank beantwortet Fragen zum Telefonieren über die Anwendung und erläutert die Möglichkeiten der SIP-Integration für Anrufe. Wir schließen das Gespräch mit Dankbarkeit für die Einblicke und die geplante Erkundung von Nextcloud-Funktionen. Wir freuen uns darauf, mehr Features in Zukunft zu entdecken und auf Konferenzen wieder zusammenzukommen.

Brief Summary

In dieser Podcast-Folge spreche ich mit Frank Karliczek bei einer Konferenz in Genf beim CERN über Cloud Storage Sync Software. Wir tauschen Erfahrungen aus, diskutieren über Open Source und die Gründung von Nextcloud. Frank betont die Unabhängigkeit und Zukunftssicherheit von Nextcloud. Wir sprechen über den aktuellen Stand und zukünftige Pläne von Nextcloud, die auf der Konferenz vorgestellt wurden. Die Integration von Roundcube in Nextcloud und die Entwicklung von AI-Features werden thematisiert. Wir betonen die Bedeutung von Datenschutz und Transparenz bei der Integration von AI in Nextcloud. Frank erklärt die Installation externer Apps, architektonische Herausforderungen und die geplante Föderation für Nextcloud Talk. Wir vergleichen unseren Ansatz mit Matrix und diskutieren Desktop-Clients und Anruffunktionen in Nextcloud Talk. Frank erläutert die SIP-Integration für Anrufe und wir schließen das Gespräch mit Vorfreude auf kommende Features und Treffen auf Konferenzen ab.

Tags

Podcast, Frank Karliczek, Genf, CERN, Cloud Storage Sync Software, Nextcloud, Open Source, Roundcube, AI-Features, Datenschutz, Transparenz, Föderation, Matrix, Desktop-Clients, Anruffunktionen, SIP-Integration, Konferenzen
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Transcript

Radiotux-Sendung im März 2024


Ingo:
[0:25] Hallihallo, herzlich willkommen zur Radiotux-Sendung im März 2024 sind wir schon und heute bei mir ist Frank, Frank Karliczek. Hallo Frank.

Frank:
[0:36] Hallo Ingo.

Ingo:
[0:37] Ich meine die meisten Hörer sollten dich kennen, aber vielleicht kannst du nochmal zwei Sätze sagen oder einen.

Frank:
[0:42] Ja, ist ja schon einige Zeit her, wo ich regelmäßig bei dir in der Sendung war.
Das ist ja wirklich schon, haben die meisten wahrscheinlich schon vergessen.
Aber genau, ja, ich mache Open Source und Free Software schon seit ziemlich langer Zeit.
Ich habe neu festgestellt, wahrscheinlich ungefähr so lange, wie es den Begriff Open Source überhaupt gibt, so Ende der 90er, in verschiedenen Rollen, gerade in Open PC und Open Desktop und alles mögliche, aber heutzutage glaube ich hauptsächlich bekannt als Gründer von Nextcloud.

Ingo:
[1:15] Genau. Eine Software, die wahrscheinlich viele von uns einsetzen.
Vorher hast du auch noch OwnCloud mitgegründet.

Frank:
[1:22] Das hast du erst ein böses Wort gesagt.

Ingo:
[1:23] Wir hatten das damals auch, als es losging und du erst OwnCloud gegründet hast und dann NextCloud gegründet hast. Das ging ja quasi.
Das ist jetzt auch schon wieder eine Weile her.

Cloud Storage Sync Software Konferenz in Genf


Frank:
[1:39] Demnächst acht Jahre. Echt? Ich hätte jetzt gedacht.

Ingo:
[1:42] Es sind schon fast zehn, aber okay.

Frank:
[1:43] Zwei, drei Monate und dann ist es acht Jahre. Das ist auch schon Wahnsinn.

Ingo:
[1:47] Ja, wie die Zeit vergeht. Genau. Und wir sind jetzt hier heute in der Schweiz.
Wir sind in Genf beim CERN.
Und hier ist so eine Konferenz, die sich um gerade so Cloud Storage Sync Software dreht. Und deswegen bist du auch da.

Frank:
[2:03] Ja, genau. Die nennt sich CS3. Das ist es schon eine Konferenz irgendwie, aber auch ein bisschen ungewöhnlich, weil das ist eigentlich eher so ein Insider-Familientreffen.
Da kommen ganz viele Verantwortliche von verschiedenen Research- und Education-Einrichtungen zusammen, die so Fallzüngen-Share-Software betreiben, natürlich ganz viel Nextcloud und machen so einen Erfahrungsaustausch.
Und das findet seit 10 Jahren jetzt statt.
Und ja, es ist eigentlich so und Familien treffen, sag ich mal.
Und da hält man sich, ja, wie machst denn du das mit dem Storage und wie ist es mit der Datenbank und wie ist es bei dir mit den Usern?
Genau, und ich bin da eigentlich auch jedes Jahr dann dabei.

Ingo:
[2:48] Ja, so ein bisschen eine Selbsthilfegruppe.

Frank:
[2:50] Ja, genau. Ich glaube, so hat es angefangen vor zehn Jahren, so eine Selbsthilfegruppe. Ja, wir haben diese komische Open-Source-Software im Laufen. Ja, wir auch. Ja, wir auch. Ja, wie macht ihr das?
Und genau, Selbsthilfegruppe.

Ingo:
[3:02] Aber diesmal ist es auch irgendwie die größte Veranstaltung, es sind über 160 Leute, also da kann man schon von einer Konferenz brechen, ein relativ großes Programm.
Was bringt dir das jetzt persönlich hier? Also du nimmst dann einfach so die Tipps mit, die du hier so hörst oder warum bist du jetzt als Wender sozusagen, als Hersteller von der Software hier?
Weil du bist ja nicht Teil der Selbsthilfegruppe. kannst du uns das helfen?

Frank:
[3:30] Doch, irgendwie schon auch. Also wir sind ja quasi als Softwarehersteller, möchten wir ja schon auch mit unseren Usern, Userinnen, Usern sprechen und dann auch hören von ihnen, was es so für Feature-Wünsche gibt oder für Probleme, was wir so verbessern können.
Das ist schon wichtig, natürlich dann mit den Leuten im Austausch zu sein.
Deswegen sind wir bei der Selbsthilfegruppe schon gerne dabei.
Aber dann natürlich auch ein bisschen zu hören, und was so die Konkurrenz macht.
Es gibt ja auch noch andere, die auch hier sind, also Seafile aus China zum Beispiel und so ein paar andere.
Das ist halt mal ganz nett, sich auszutauschen. Und dann ist es natürlich bei meinem speziellen Fall, weil ich halt wirklich seit zehn Jahren dabei bin, halt auch so, dass man sich halt wirklich auch kennt.
Da gibt es ja auch Freundschaften und so. Und ich freue mich dann immer darauf, dann jedes Jahr dann hier zu sein und zu reden und so ein bisschen zu schauen, dass wir gemeinsam dann, nicht nur bei Vorträgen, aber auch dann abends bei irgendeinem Abendsevent werden sie ja was austauschen. Wohin geht die Reise? Was müsste man mal machen?
Wo drückt der Schuh? Ich finde es immer ganz nett hier.

Ingo:
[4:34] Also nimmst du dann auch Ideen mit fürs nächste Jahr, was ihr so machen könnt?

Frank:
[4:39] Ganz viele.

Ingo:
[4:39] Ja, okay.

Nextcloud State of the Nation Vortrag


[4:43] Jetzt hast du auch hier einen Vortrag gehalten tatsächlich, wo du gesagt hast, was habt ihr letztes Jahr alles so gemacht sozusagen.
Vielleicht magst du ein paar ein paar Keypoints davon sagen.
Also ich habe selber auch einen, aber den ich ganz interessant fand.

Frank:
[5:02] Ja, ich habe das so, mein Vortrag, der heißt eigentlich, glaube ich, seit einigen Jahren auch schon so Nextcloud State of the Nation.
Das ist natürlich ein bisschen ein Witz, natürlich. Ein leichter Witz.

Ingo:
[5:14] Ich dachte, du willst die Realität schaffen.

Frank:
[5:16] Nein, das ist natürlich ein Witz, weil Biden hat ja tatsächlich neulich jetzt die richtige State of the Nation Ansprache gemacht, deswegen ist das alles Gag.
Aber letztendlich erzähle ich halt jedes Jahr, was so die letzten zwölf Monate passiert ist in der Nextcloud-Welt.
Und das ist immer so eine Kombination aus ja, neue Features und, Architekturverbesserungen und ja, sonstige Dinge, die so passiert sind und ja, diesmal habe ich ein bisschen drüber gesprochen, wie es, das ist ein bisschen ungewöhnlich, habe in der Vergangenheit nicht so gemacht, aber wie es uns so als Firma geht, weil es ja in der Branche so ein bisschen Verwerfungen gibt, da gibt es auch manche, die werden irgendwie gekauft und verschwinden und so, Also deswegen habe ich mal so ein kleines Statement abgegeben, dass es Nextcloud gut geht und dass wir auch immer unabhängig bleiben werden und wollen und auch uns nicht von irgendwelchen Amerikanern kaufen lassen werden.
Ich glaube, das war mal ganz wichtig, das hier zu sagen, weil natürlich die ganzen Unis und Research-Einrichtungen müssen natürlich auch planen, möchten natürlich auch nicht irgendwie auf eine Software setzen, die im Jahr dann verschwindet.
Deswegen habe ich da ein bisschen was dazu gesagt, dass es Nextcloud gut geht und dass wir auch unabhängig bleiben werden und Open Source bleiben werden, ganz wichtig.

Ingo:
[6:34] Das ist dir auch besonders wichtig. Also es war ja auch so ein Kerngrund, warum du überhaupt Nextcloud gegründet hast.

Frank:
[6:39] Genau. Und natürlich auch nicht nur ich, sondern natürlich mit meinen Co-Gründern zusammen, also es bin ja nicht nur ich, sondern die ganze Gruppe eigentlich sind uns einig, was wir eigentlich erreichen wollen.
Dass wir halt die Open Source Alternative zu Microsoft 365 65 und Google Workspace sein wollen.
Und das wird sich auch nicht ändern. Das ist in unserer DNA drin.

Ingo:
[7:01] Okay, also solange ihr am Leben seid, sagen wir so, da kann jemand mit so viel Geld kommen, wie er will.
Ihr werdet das Ding nicht verkaufen.

Frank:
[7:14] Okay, die Frage mit so viel Geld, wie man will, ist natürlich immer so eine große Aussage.
Also Also das ist nicht realistisch, dass da jetzt jemand, also das sollte nicht passieren.

Ingo:
[7:29] Aber theoretisch, also mit ein paar Millionen würde derjenige oder diejenige dann schon kommen und da würdest du dann sagen, nee sorry.

Frank:
[7:38] Es ist ja auch interessant, es ist ja auch, NextLady ist Open Source, also es ist die Frage ja dann auch, was dann jemand jetzt kaufen würde.
Weil die Software an sich kann man ja gar nicht kaufen. Die gehört uns als Nextcloud ja auch gar nicht.
Wir haben ja zum Beispiel kein Contributed License Agreement, das heißt alle Leute, wir haben ja tausende von Leuten, die contributen zu Nextcloud, die behalten ja ihr Copyright daran.
Deswegen hat Nextcloud eine Shared Ownership, wie der Linux-Körnel auch und andere Projekte auch.
Deswegen kann man die Software überhaupt gar nicht kaufen. Wir können die auch nicht verkaufen, weil wir uns gar nicht gehört.
Und die Frage ist halt, was könnte man sonst kaufen? Also könnte man sagen, jetzt kaufe ich sozusagen die Leute, aber...

Ingo:
[8:20] Was bei manchen Firmen auch schon das Wichtigste ist.

Frank:
[8:23] Ja, aber die Leute sind dann auch wieder schnell weg, wenn man irgendwie gezwungen wird, proprietäre Software zu schreiben. Das macht dann auch keinen Spaß. was.
Also ich hatte, also die Sache wie Deckslot kaufen ist irgendwie nicht so richtig, das wird nicht passieren.

Ingo:
[8:36] Jetzt rückst du dich aber schon so ein bisschen da rum.

Frank:
[8:39] Was soll ich denn noch sagen?

Ingo:
[8:41] Ich hätte jetzt gesagt, egal, egal was kommt.

Frank:
[8:44] Ne, das habe ich ja, ich meine, du hast ja schon gesagt, ich meine, ich mache wirklich seit 25 Jahren Open Source, wenn ich daran glaube. Und.

Ingo:
[8:53] Ne, also das nimmt man dir auch, glaube ich, ab. Also auch so bei den Fluggesprächen, die ich so gehört habe, war das, tatsächlich, also dass du dich da vorne hingestellt dass du gesagt hast, also in Anführungsstrichen komme, was da wolle, wir bleiben als Firma eigenständig und egal, ob da jetzt jemand mit einem Büschel Geld wedelt.

Frank:
[9:11] Und wenn ich morgen irgendwie den Kopf gegen die Wand trenne und wahnsinnig werde und verrückt werde und evil werde, dann ist es ja auch egal, weil Nextlot gibt es ja weiterhin, ist ja Open Source, also das ist ja auch gar nicht meine Hand, das ist ja in der Hand der Community, was damit passiert.
Also das ist schon ziemlich safe, würde ich sagen.

Ingo:
[9:32] Ja, aber trotzdem brauchst du ja irgendwie eine Organisationsstruktur, die sich darum kümmert.
Also weil die müsste sich sonst, gesetzt den Fall, Nextcloud würde sich auflösen als Firma, müsstest du ja erstmal, die Community müsste sich ja erstmal neu organisieren und müsste sagen, okay, wir machen jetzt irgendeine Art Board irgendwie, wer spielt jetzt hier Maintenor, wie funktioniert das alles, wer entscheidet die Richtung und sowas, also das musst du ja schon haben. Klar.

Frank:
[9:58] Das Gute, was wir jetzt ja haben, ist, dass wir tatsächlich halt Vollzeitleute bezahlen können, die Nextcloud-Software schreiben. Das ist ja das Gute.
Aber selbst wenn jetzt irgendwie, keine Ahnung, alle Leute jetzt im Flugzeug sitzen und das Flugzeug abstürzt und alle weg sind, dann ist die Software ja immer noch da.
Also dann würde man halt auf die Community quasi sozusagen zurückgreifen müssen als Core-Kondibüter, aber das ist ja wie andere Open-Source-Projekte auch funktionieren.
Also KD und Gnome haben ja auch praktisch keine Festangestellten.

Ingo:
[10:31] Nee, aber die haben einen Verein oder eine Foundation, die sich halt um diese ganzen steuerrechtlichen, die Legal, alles, was man da halt so braucht, drum kümmert und auch so ein bisschen natürlich Infrastruktur bereitstellt, dass es ein Git gibt.

Frank:
[10:47] Gut, aber trotzdem nochmal, du provozierst mich die ganze Zeit.
Tut mir leid. Alles gut, alles gut. Ich denke schon, dass so ein Open-Source-Software wie Nextcloud eigentlich ziemlich gut…, Darauf ausgerichtet ist, zukunftssicher zu sein, weil tatsächlich nicht so viele Dinge schief gehen können. Wenn es irgendeine Firma gehört, dann können immer komische Dinge passieren.
Und wenn es irgendwelche Shareholder gehören, irgendwelche Investoren, können ganz komische Dinge passieren.
So eine unabhängige Open-Source-Software wie Nextcloud ist, glaube ich, ziemlich gut geschützt von komischen Dingen. So denke ich schon.

Wirtschaftliche Lage und Mitarbeiterwachstum


Ingo:
[11:19] Okay. Und wie du gesagt hast, wirtschaftlich geht es euch auch gut oder sehr gut sogar gerade.
Also ihr stellt auch Leute ein, ich glaube doppelt so viele, wie es noch letztes Jahr waren oder so seid ihr geworden oder knapp?

Frank:
[11:31] Nicht ganz. Ich glaube, wir waren um die 60, 65 vor einem Jahr und jetzt sind wir ein bisschen über 100.

Ingo:
[11:37] Gut, aber trotzdem, also es geht auf allen Ebenen nach oben.
Eine interessante Sache kam mir vor die Füße oder habt ihr announced, dass ihr Roundcube übernehmt, also das muss man sich ja auch leisten können, wo wir gerade dabei waren, es muss euch ja wirtschaftlich gut gehen, wenn man da jetzt sagt, okay, also dieses in Anführungsstrichen Projekt binde ich mir jetzt an die Backe, weil wenn ich das richtig verstanden habe, hat der Gründer nicht mehr genug Zeit oder Energie gehabt, um das weiterzumachen.

Frank:
[12:08] Genau, also der Thomas, der Gründer und Maintainer von Runcube, den ich auch schon seit über zehn Jahren kenne, der kam einfach auf mich zu vor einem halben Jahr oder so und meinte ja, er hat nicht mehr so richtig viel Zeit sich darum zu kümmern.
Das hat man dann auf GitHub auch gesehen, dass seine Commits immer mehr zurückgegangen sind und dann hat er halt natürlich trotzdem, obwohl er halt weniger Zeit hat, macht halt einen anderen Job und Familie und andere Dinge, wollte er natürlich trotzdem, dass das Roundcube eben gut geht und weiter besteht und vielleicht sogar auch besser geht als zuvor.

[12:48] Und kam dann auf mich zu und hat gefragt, ob wir sozusagen dann Interesse daran haben, das so ein bisschen unter unseren Schirm zu nehmen.
Und dann habe ich mir das halt angeschaut und die Community, die es da halt gibt, also da wurden natürlich auch erstmal die bestehenden Community-Kontribute gefragt, ob irgendjemand davon Lust hat, die Maintainer-Chip zu übernehmen.
Das wollte dann aber niemand. und ja letztendlich haben wir uns darauf geeinigt, dass sozusagen Nextcloud so die Maintenorship übernimmt.
Das heißt, wir haben ja sowieso ein Team bei uns, das Groupware-Team, was ja auch unsere eigene Groupware-Applikation macht, Kalender Contacts, unser eigenes Nextcloud-Mail, die von daher auch wissen, wie man Mail-Client schreibt und die übernehmen jetzt quasi auch noch die Maintenorship Chip von Roundcube noch nebenher.
Und wir haben uns aber auch committed, dass es nicht nur so ein, weiß ich nicht, was nebenher so mitläuft und was nicht weiter wichtig ist.
Und wir haben schon gesagt, das ist ein ganz wichtiges Projekt.
Ich finde, Roundcube habe ich jahrelang selbst benutzt. Ganz wichtige Software.

Übernahme von Roundcube


[13:56] Und da haben wir uns auch committed, dass wir da jetzt auch Entwicklerinnen und Entwickler einstellen. Den ersten haben wir auch schon.

[14:02] Da müsst ihr jetzt in ein paar Tagen anfangen. Und dass wir dann quasi auch ein Vollzeitperson haben, die dann bezahlt Vollzeit Roundcube voranbringt und suchen auch noch weitere Leute und, ja, dann hoffe ich eben, dass dann halt so ein tolles, aber auch sehr wichtiges Projekt wie Roundcube dann einfach eine gute Zukunft hat.

Ingo:
[14:23] Das ist schön. Also ich benutze Roundcube auch sehr gerne, auch tatsächlich immer noch lieber als Nextcloud Mail, muss ich ganz ehrlich sagen.
Bedeutet jetzt aber nicht, dass ihr irgendwie Roundcube in Nextcloud integrieren wollt.

Frank:
[14:38] Ne, ne. Also ich meine, es gibt jetzt schon eine Integrations-App, das heißt man kann, wenn man wie du jetzt zum Beispiel Nextcloud Mail nicht mag, aus unerfindlichen Gründen, kann man jetzt schon sagen, naja, dann klinge ich halt Roundcube in Nextcloud rein.
Da gibt es jetzt schon eine Integrations-App, damit es sich halt in die Navigation einklingt und Authentifizierung funktioniert und sowas. Gibt es jetzt schon und das gibt es natürlich weiterhin.
Aber wir werden jetzt den Code nicht merchen oder die Projekte nicht merchen, das ist überhaupt nicht der Plan, ne?

Ingo:
[15:06] Ne, die Nextcloud-Mail-Variante basiert auch auf den Horde-Libraries sozusagen.
Das alles im Hintergrund umzustricken wäre wahrscheinlich auch ein bisschen.

Frank:
[15:18] Es ist auch ein bisschen was anderes. Also Roundcube ist ja eher so ein Standalone-Mail-Client und die Stärke von Nextcloud-Mail ist eher Integration zwischen der Mail und dem Rest von Nextcloud im Sinne von, dass man eben ganz einfach Attachments quasi aus Nextcloud sich holen kann und eine Mail einfügen kann oder alle Attachments, die man bekommt, automatisch in Nextcloud abgelegt werden und dann die Suche integriert ist, die Activities integriert sind.
Gruppenverwaltung integriert ist und so weiter. Also es ist eigentlich eher die Stärke, dass es eine ganz integrierte Mail-Lösung gibt und DroneCube ist eben eine Standalone- Lösung. Ich glaube, da gibt es einen Platz für beide Dinge.

Ingo:
[15:59] In Anführungsstrichen. Du hast natürlich auch in Roundcube die Möglichkeit, Kontakte dir zu holen, Kalender dir zu holen und solche Geschichten.
Also ich habe dann tatsächlich auch die Kontakte mir aus der Nextcloud geholt, damit ich sie in meinem Roundcube sehe.
Ich meine ja, die Mail-App bei euch hat große Sprünge gemacht, aber irgendwie, weiß ich, hatte immer wieder Probleme, wenn ich sie aktiviert habe, dass ihr jetzt tatsächlich dann irgendwelche Sachen kategorisiert, die ich nicht kategorisiert haben wollte.
Er hat dann irgendwelche Sachen als wichtig markiert und dann haben mich Leute gefragt, hör mal zu, ich kriege hier ständig, meine Mails sind für Thunderbird alle plötzlich rot markiert, weil es da so ein Ding gab, was die Sachen immer getaggt hat. hat.
Mittlerweile kann man die, glaube ich, ausschalten, aber man kann es nur global entweder komplett ausschalten oder global einschalten.
Das kann jetzt nicht einer, weiß ich nicht, der Familienmitglieder kann sagen, ach, ich hätte die Funktion gerne und der Nächste mag sie nicht.
Ist ein offener Bug-Report.

Frank:
[17:00] Ja, ja, das ist gut.

Ingo:
[17:01] Dass du das sagst.

Frank:
[17:02] Müsste man vielleicht mal noch einen Schalter einbauen, ja.

Ingo:
[17:05] Ja, gibt es als Feature-Request, aber steht bisher ja, nee, gerade keine Zeit, müsst ihr euch selber bauen, hier ist die Stelle im Code.
Ja, ja. Also, So, genau. Ist ja auch das Schöne an Open Source.
Klar, ich habe gefunden, dass ich nicht der Einzige bin, der das Problem hat.
Das hat schon mal jemand reported und ja, entweder setzt man sich mal hin, programmiert es oder falls das mehr Leuten auf den Fuß fällt, vielleicht macht ihr das dann auch mal. Ja, klar.
Nee, ich habe einfach so ein paar Punkte, wo ich gedacht habe, hm, ja, Nextcloud Mail.
Das Schöne ist natürlich auch, es integriert sich direkt, hast du ja auch gerade gesagt. Und Authentifizierung war auch immer so, okay, ich habe dann eingestellt, okay, hier der Mail-Server kommt gleich mit demselben Usernamen, mit dem du dich an der Nextcloud anmeldest, gehe gleich gegen den IMAP-Server.
Und ja, also definitiv, es hat Riesensprünge gemacht.
Trotzdem, weiß nicht, bin ich noch nicht so richtig warm geworden damit.

Frank:
[17:59] Naja, dann gibt es ja auch die Wahl. So gut.

Ingo:
[18:02] Genau. Und ja, und Roundcube war, ja, ganz, ganz am Anfang, weiß ich nicht, hast du auch Scrollmail verwendet oder sowas, ne?

Frank:
[18:09] Hab ich tatsächlich auch. Wirklich ganz schlimm.

Ingo:
[18:13] War so eine Perl-Software, glaube ich, ne? Ja, ich glaube. war aber auch an den Unis und so, war das Standard.

Frank:
[18:20] Als ich dann den Roundcube zum ersten Mal gesehen habe, dachte ich so, boah, das ist ja hier die volle Zukunft.
Inzwischen ist es auch so ein bisschen, also wir werden das auch schauen, dass wir es versuchen ein bisschen zu modernisieren.
Ist auch jetzt schon so ein bisschen abgehangen.

Modernisierung von Roundcube


Ingo:
[18:35] Ja, es gab ja mal die Initiative, Roundcube Next zu machen.
Aaron Saigo war da auch, glaube ich, involviert irgendwie und Und Colab wollte da was machen, aber von Colab habe ich auch nichts mehr gehört.

Frank:
[18:49] Ja, das ist alles irgendwie verschwunden.

Ingo:
[18:52] Eingeschlagen. Die haben sich in der Schweiz, glaube ich, eine Firma gegründet gehabt.
Aber ich glaube, seit drei Jahren gab es nichts mehr in die Richtung.
Ich glaube, in diesem Zuge ist auch dieses Roundcube Next verschwunden.
Und genau, Thomas hat sich dann auch wieder zurückgezogen und hat dann wieder nur sein eigenes Ding gemacht.
Das ist ein bisschen schade. Aber ja, schön, wenn ihr da jetzt nochmal ein bisschen Entwicklerzeit, Geld in die Hand nehmt und das dann ein bisschen renoviert.
Ich bin gespannt, muss ich ganz ehrlich sagen.
Aber wie gesagt, Roundcube ist bei mir tatsächlich immer noch der Webmailer, der eigentlich überall eingesetzt wird und, Wo ich auch viele Leute kenne, die sagen, das ist ein super Ding, das funktioniert alles.

Frank:
[19:39] Ja, ich auch.

Ingo:
[19:41] Egal, ob du da jetzt noch, was weiß ich nicht, LDAP-Anbindungen machst oder so, die Kontakte aus LDAP holst oder so wie ich mir die Kontakte aus Nextcloud hole.

Frank:
[19:50] Machst du das über Cardiff? Ja.

Ingo:
[19:52] Genau, da gibt es wohl auch so Plugins.
Ein bisschen Entwicklung kam auch aus dieser Colab-Geschichte mit raus, aber ja, hat sich leider nicht so entwickelt, wie ich mir mir das damals gekauft habe.
Gut, dann hast du noch, also in dem Vortrag, nicht nur, dass du darüber gesprochen hast, dass es euch als Firma gut geht und dass ihr nicht gekauft werdet, sondern hast auch noch eure Features vorgestellt, die ihr so entwickelt habt im letzten Jahr.
Was ist denn da sonst noch so passiert?

Rückblick auf vier Major Releases von Nextcloud


Frank:
[20:28] Ja, also der Teil war jetzt, ist wahrscheinlich speziell für die Höhere jetzt es hier auch gar nicht so spannend, weil wir haben ja letztes Jahr, also in den letzten zwölf Monaten, tatsächlich vier Releases gemacht, vier Major Releases, und da ist ganz schön viel passiert überall.
Und ich habe jetzt in meinem Vortrag da eigentlich nur so eine Mini-Zusammenfassung gemacht.
Kann ich auch gar nicht gleich was dazu sagen, aber wenn der ein oder andere sich dafür interessiert, dann würde ich empfehlen, sich wirklich so direkt konkret so die Announcements von Next.Hub 7, 6, 5 und 4 sich anzuschauen.
Da ist wirklich eine ziemlich lange Liste da.
Und ich habe jetzt im Rahmen von der Konferenz jetzt hier hauptsächlich die Dinge besprochen, die jetzt halt für diese Community spannend sind.
Ich sagte ja schon, da geht es hauptsächlich um den Fallzügen-Share-Bereich für Research.
Bei Research sind ja so die großen Datenmengen ganz wichtig.
Es geht ja nicht um ein paar Fotos daheim, sondern wirklich um Petabytes und Exabytes und keine Ahnung, also die großen Geschütze.
Und da habe ich ein bisschen was erzählt, dass wir eben ganz viel Performance-Verbesserung gemacht haben.
Das ist halt diese Gruppe hier ganz wichtig.

Performance-Verbesserungen für große Datenmengen


[21:43] Datenbankoptimierung, Datenbanksharding, also Aufteilen der Datenbanken, viele Unterdatenbanken, Verbesserung von dem Replikationsverhalten von Datenbanken.
In der Vergangenheit war es so, ich kann glaube ich gar nicht in die Details jetzt hier gehen, aber in der Vergangenheit war es so, dass man letztendlich darauf angewiesen war, dass ein Datenbankcluster synchron arbeitet.
Das heißt, wenn der Prozess in die eine Datenbank was schreibt oder auf den einen Datenbank-Cluster-Node schreibt und dann irgendwie 20 Zeilen weiter unten im Code von einem anderen Datenbank-Node liest, dann ist darauf angewiesen, dass dann genau dasselbe zurückkommt, was man eben 20 Zeilen weiter oben reingeschrieben hat.
Und das bedeutet eben, dass die ganze Replikation, das ganze Clustering eben synchron funktionieren muss, was nicht gut für die Performance ist und da sind wir dabei, das umzustellen, dass der Code quasi mit der Situation umgeht, dass man Eventual Consistency hat.
Das heißt, das ist schon alles sozusagen mittelfristig, kurzfristig alles konsistent, aber es kann schon sein, dass wenn jetzt jemand eine Datei mit jemandem shared, dass die andere Person die erst eine Sekunde später sieht und quasi nicht instant.

Ingo:
[23:02] Das ist ja eigentlich kein Problem.

Frank:
[23:04] Genau, das ist gar kein Problem. Aber wenn man quasi die Erwartungshaltung ändert im Code, dann kann man die Datenbankcluster anders konfigurieren, was riesig viel Performance bringt.
Das sind jetzt alles Dinge, die die Heim-User jetzt nicht interessieren braucht, aber wenn man wirklich richtig großen Clusternotes hat mit irgendwie Millionen von Usern, dann ist sowas eben wichtig.

Ingo:
[23:28] Und solche Installationen habt ihr auch Millionen von Usern, also Magenta Cloud hast du mit erwähnt.

Frank:
[23:34] Genau, Magenta Cloud ist ja ein Service der Telekom, deutschen Telekom, die haben 2,2 Millionen User und die verwenden Nextcloud, also es ist quasi ein, geteamtes Nextcloud und das läuft auf einem Kubernetes Cluster, ist auch ganz cool eigentlich, weil es so richtig nach der reinen Lehre konfiguriert ist, wo dann auch so mit, mit dynamischen Scaling, dann im Betrieb werden dann irgendwelche Server hoch und runter gefahren, dann laufen da halt, was weiß ich, tagsüber irgendwie 100 Applikationsserver und dann nachts nur 20 oder ich weiß es nicht genau, aber das fährt sich dann alles im Betrieb rauf und runter, aber ohne dass man irgendwas davon merkt.

Global Scale: Verteilte Instanzen für Millionen von Usern


[24:15] Da gibt es aber noch größere Instanzen, also die größte Instanz hat tatsächlich 20 Millionen User, die wir haben.
Das ist dann noch ein bisschen fancier, weil das eben verteilt auf vier verschiedenen Rechenzentren läuft, das Ganze. Das nennt sich dann Global Scale bei uns.
Das sind dann eben vier unabhängige Cluster, die so miteinander verbunden werden über Federated Sharing, dass sich das Ganze wie eine Instanz anfühlt.
Aber in Wirklichkeit sind es vier verschiedene Instanzen auf vier verschiedenen Rechenzentren auf zwei verschiedenen Kontinenten.

Ingo:
[24:52] Das ist schon ein bisschen cool. Wahrscheinlich habt ihr das auch für die extra gebaut, oder? Dieses Konzept?

Frank:
[25:00] Ja, tatsächlich, da kam ganz viel Inspiration raus, aber es ist inzwischen ein unabhängiges Feature bei uns, was auch andere Kunden auch nutzen.

AI-Assistant und Konkurrenz mit Microsoft und Google


Ingo:
[25:10] Wenn man dann mehrere Datencenter hat. Genau, hat jetzt, wie du gerade schon gesagt hast, der Heim-User vielleicht nicht unbedingt, aber ein Thema, was für die Heim-User doch ganz interessant ist, ist dieser AI-Assistant.
Den habt ihr ja auch letztes Jahr gebaut.

Frank:
[25:25] Genau, das finde ich persönlich ganz interessant, weil, wie ich am Anfang ja schon sagte, haben wir bei Nextcloud so die, ja sind wir wahnsinnig genug zu versuchen mit Microsoft und mit Google zu konkurrieren.
Musste ja schon auch ein bisschen Banane sein, größenwahnsinnig und vielleicht auch ein bisschen naiv zu denken, das machen wir jetzt einfach mal.

Ingo:
[25:53] Genau, wir mit unseren 100 Leuten kommen gegen die 10.000 Angestellten von Microsoft und Google ein.

Frank:
[25:58] Genau, das ist ja schon so ein bisschen verrückt eigentlich.
Also wir haben da noch so einen speziellen Zaubertrank, den wir verwenden können.
Das ist nämlich halt die Open-Source-Community, weil wir sind halt nicht nur 100 Personen, sondern wir sind halt mehrere.
Alle im Internet, die irgendwie einen Bug-Report aufmachen, Pull-Requests, der der Übersetzung helfen oder sonst irgendwas machen, die helfen ja.
Deswegen sind wir tatsächlich noch ein, zwei Wunderwaffen in petto.
Ja, aber trotzdem muss man natürlich so ein bisschen naiv sein, um es zu versuchen. Aber insgesamt funktioniert es ja schon ganz gut.
Also Nextcloud, der Funktionsumfang ist ja schon, ich würde nicht sagen, dass sie jedes Feature haben, aber schon die wichtigsten.
Also es funktioniert schon einigermaßen ganz gut.

Ingo:
[26:43] Sehr weit entfernt von dem, wo ihr angefangen habt, nämlich mit so einer Sync-and-Share-Lösung nur.

Frank:
[26:47] Genau.

Ingo:
[26:48] Genau, es ist jetzt so eine Group-Ware-Workspaces-Umgebung.

Frank:
[26:54] Ja, und das ist alles schon ganz, ganz, ganz okay.
Dann war allerdings vor einem Jahr, standen wir tatsächlich dann vor der Situation, dass die große AI-Welle losging, also eigentlich schon ein bisschen davor, aber so vor einem Jahr ganz besonders, wo dann letztendlich klar war, okay, Microsoft und Google, Google, die bauen jetzt hier ganz viele AI-Features in die Software ein, die eben, wie ich finde, jetzt auch nicht nur Quatsch sind, sondern halt wirklich nützlich, so irgendwie mit Texte zusammenfassen und Dinge übersetzen und E-Mail-Threads zusammenfassen und Vorschläge für E-Mail-Antworten, vorbereiten, Bilder erzeugen und dieses ganze Zeugs.
Und das ist ja schon sehr nützlich, wenn man mit so einer Kollaborationssoftware arbeitet.
Und ja, dann dachte ich tatsächlich, oh je, jetzt haben wir verloren.

Ingo:
[27:46] Wir streichen die Segel.

Frank:
[27:48] Schließen zu, gehen heim, weil wir haben keine Chance.
Es gibt jetzt hier die super duper AI-Experten mit ihren gigantischen Rechenzentren und Fettarbeit von Trainingdaten und was es da so alles gibt und da haben wir gar keine Chance.

[28:07] Und ja, dann haben wir eben angefangen, so ein bisschen zu schauen, haben ein eigenes kleines Team aufgebaut, speziell dafür und haben dann eben gemerkt, erstmal man kann tatsächlich, wir können tatsächlich konkurrieren, weil es eine unglaubliche aktive Open Source AI Community gibt. gibt.
Der eine oder andere kennt vielleicht die Webseite Hackingface.
Das ist sowas wie GitHub für AI, sag ich mal.
Da gibt es also Code und Trainingsdaten und vortrainierte Models und alles mögliche andere.
Und ganz viele Personen, die da mitarbeiten.
Das kommt ganz viel aus dem universitären Bereich, aber auch andere Leute, auch Unternehmen.
Und das ist wirklich ganz ganz erstaunlich, da hat sich jetzt wirklich die letzten Monate so eine unglaubliche Community gefunden und, ja, wir arbeiten da so ein bisschen mit, im Rahmen von unseren Möglichkeiten und machen unsere eigenen kleinen Machine Learning Models und machen Feintuning von bestehenden und, integrieren andere und ja, machen da so ein bisschen mit, und es ist tatsächlich eigentlich schon erstaunlich, was da möglich ist.

AI-Features in Nextcloud und Open Source Community


[29:20] Also wir haben jetzt die letzten zwölf Monate.

[29:24] Eigentlich fast alle Features, auch in Nextcloud, die man da so bei Microsoft und Google hat im Bereich AI.
Das heißt, wir können auch Gesichtsobjekterkennung machen in Fotos.
Wir können E-Mails zusammenfassen, wir können Texte umformulieren, übersetzen.
Wir können Antworten vorschlagen, wir können Chatverläufe zusammenfassen automatisch.
Wir können irgendwie einen Assistenten haben in Nextcloud, mit dem man chatten kann und der aber auch die ganzen eigenen Informationen hat.
Also man kann dann den Nextcloud-Assistenten fragen, hey, wie ist denn so, keine Ahnung, was gibt es denn so Neues bei Ingo?
Und dann schaut der Assistent irgendwie in alle Chats und alle E-Mails und sonst irgendeine Kalendereinträge rein und sagt dann so, ja, hier, Ingo hat letzte Woche mal geredet und das und das steht an.
Also das ist tatsächlich eigentlich ganz cool, was wir da jetzt machen konnten in den letzten zwölf Monaten.
Und das Wichtige ist natürlich, dass alles wirklich auf dem eigenen Server läuft und alles Open Source ist.
Also das ist ja, wie gerade schon besprochen, so eines von unseren wichtigsten Prinzipien. und das ist natürlich, trifft es auf AI genauso zu.
Also diese ganzen Advanced Features laufen halt wirklich auf dem eigenen Server und sind 100% Open Source.

Ingo:
[30:45] Du hast es dann so ein bisschen Ethical AI genannt und da auch so eine Ampel gebaut, weil ja, ich kann es auf dem eigenen Server laufen, ich kann aber zur Not auch Open AI integrieren, wenn ich das richtig gesehen habe.

Frank:
[30:58] Ja genau, also wir haben Integration von bestehenden, also Also Software-as-a-Service-EI, sage ich mal.
Also was es von OpenAI gibt oder von Aleph Alpha und von Entropic oder von anderen.
Und das kann man machen.
Hat eben die Vorteile, dass man keine großen Hardware-Ressourcen braucht. Das funktioniert.
Allerdings haben wir eben die entsprechenden Integrationen bei uns dann eben entsprechend auch gelabelt.
Die haben dann nach unserem Ampelsystem eben eine rote Ampel.
Was bedeutet, ich schicke da die Daten dahin, ich weiß nicht genau, was damit passiert.

Ingo:
[31:41] Nach Amerika.

Frank:
[31:42] Nach Amerika. Ich komme halt irgendwas zurück. Ich weiß auch nicht genau, warum das jetzt hier zurückkommt, weil ich kenne die Trainingsdaten nicht, da könnte jetzt ja irgendwelche, irgendein Bias oder irgendwas drin sein, das weiß ich einfach nicht, ist eine Blackbox einfach, ist klassisch proprietäre Software, kenne den Energieverbrauch auch nicht, weiß auch nicht, ob da jede Anfrage irgendwie, wie viel CO2 da produziert wird, ist einfach komplett intransparent, kann man machen und unsere eigenen Features, die wir gemacht haben, sind dann eben halt, ja das Gegenteil, dass sie lokal laufen und das Source Code oben so aus ist, alles, Energieverbrauch messbar und Trainingsdaten transparent und so weiter.
Und ja, alle Admins von einem Nextcloud können eben sich dann entscheiden, welche Features sie aktivieren.
Also Path default ist übrigens auch alles ausgeschaltet. Also muss man jetzt auch keine Angst haben, wenn man diese AI-Features nicht mag, dass da irgendwelche komischen Sachen jetzt reinkommen.
Ist alles erstmal ausgeschaltet, aber man kann dann bewusst die Features auf die Art einschalten, wie man es letztendlich möchte.
Und um einem bei der Entscheidung zu helfen, haben wir eben dieses Ampelsystem. ihm.

Ingo:
[32:45] Das heißt, dieser AI-Assistent ist auch ein Plugin, was ich erstmal aktivieren muss.

Frank:
[32:49] Genau, ist alles Plugins.

Installation des lokalen AI-Assistenten


Ingo:
[32:50] Und dann wähle ich in diesem Plugin aus, okay, ich will OpenAI oder ich will die lokalen Sachen, wenn ich die lokalen Sachen haben will, muss ich da noch irgendwas installieren oder macht ihr das automatisch oder wie, also was muss ich tun, damit ich dann diesen lokalen AI-Assistenten auch hab?

Frank:
[33:08] Im Prinzip reicht es auf der Apps-Page von Nextcloud eben das entsprechende Backend einfach anzuklicken und dann installiert sich das.
Wir haben am Anfang das eben als normale Nextcloud Apps, kennt wahrscheinlich der eine oder andere, was einfach sich runterlädt und sich dann aktiviert, wie alle anderen Apps bei Nextcloud auch gemacht.
Allerdings haben wir da architektonisch sind wir dann an gewisse Grenzen gestoßen, weil halt Nextcloud typischerweise in PHP entwickelt ist und dann ein paar Dinge haben wir eben nachimplementiert in PHP, aber das ist alles ein bisschen schwierig.
Viele Dinge sind halt einfach Python. Deswegen haben wir inzwischen auch seit einem Jahr eine neue App-API für die externe Apps, die in beliebigen Programmiersprachen geschrieben werden können und inzwischen ist man, wenn man ein entsprechendes AI-Backend anklickt, lädt sich dann eben eine Python-Applikation runter oder was auch immer es sein mag.
Und Und installiert sich dann lokal und connectet sich mit der Nextcloud.
Aber im Prinzip ist es weiterhin nur ein Klick.

Ingo:
[34:14] Was brauche ich an Ressourcen? Gut, läuft das auch auf meinem Raspberry Pi, den ich zu Hause habe und auf dem Desktop?

Frank:
[34:22] Ja, tut es wirklich. Also wir haben, die Runtime ist so, dass sie CPUs oder GPUs unterstützt.
Also läuft quasi immer.
Wenn man natürlich eine GPU hat, dann läuft es schneller, deutlich schneller.
Aber es geht tatsächlich auch auf einer ganz schwachen Hardware.
Im Raspberry Pi funktioniert es tatsächlich auch.
Ja, kann dann halt sein, dass man jetzt irgendwie sich ein Bild generieren lässt oder irgendeinen Text sich generieren lässt.

Ingo:
[34:48] Dass man Kaffee trinken gehen muss.

Frank:
[34:51] Ja, also kommt drauf an, was man genau macht, aber also the worst case tatsächlich kann dann auch immer irgendwie drei, vier, fünf Minuten dauern, klar, auf dem Raspberry Pi.
Wenn man allerdings halt einen einigermaßen guten Linux-Server hat mit vielleicht sogar einer GPU drin, dann ist es halt instant auch. auch, ja.

Ingo:
[35:07] Habt ihr da irgendwelche System Requirements oder steht auf der Webseite, was weiß ich, für, dass es mindestens so und so schnell ist, brauchst du das und das an Hardware?
Oder was würdest du empfehlen, wenn ich jetzt sage, okay, ich will eben nicht vier, fünf Minuten warten, also ich will es vielleicht nicht auf meinem Raspberry Pi haben.

Frank:
[35:25] Sondern, Also, wir haben tatsächlich keine Mindestanforderung, weil es halt eigentlich wirklich immer läuft.
Es läuft halt wirklich auf schwache Hardware, aber halt dann ist die Geduld dann eben gefordert.

Ingo:
[35:37] Oder ich muss viel Kaffee trinken.

Frank:
[35:38] Ja, genau, viel Kaffee trinken, genau. Deswegen haben wir keine Mindestanforderungen, es ist dann eher die Frage, wie schnell es eben sein soll.
Also, wenn du mir eine Empfehlung fragst, würde ich sagen, wenn da so eine Mittelklasse, Grafikkarte drinsteckt, dann ist es eigentlich schnell.

Ingo:
[35:53] Okay, aber ich brauche jetzt keinen Compute-Cluster zu Hause, also ich muss dann nicht irgendwie keine Ahnung, drei Server zu Hause stehen haben, dass das irgendwie einigermaßen funktioniert.

Frank:
[36:03] Nee, überhaupt nicht.

Ingo:
[36:04] Aber ich könnte könnte diese AI-Sachen auch auf einem anderen Server laufen lassen, als die Nextcloud läuft, oder?

Frank:
[36:11] Genau, das ist auch ein weiterer Vorteil von unserer neuen API.
Die Komponenten können auch auf anderen Maschinen laufen. Also man kann sagen, ich habe jetzt hier den eigentlichen Nextcloud-Server oder auch einen Cluster von Nextcloud-Servern.

Föderation von Nextcloud Talk und Open Cloud Mesh API


[36:24] Das sind sozusagen quasi normale Maschinen. Und dann habe ich an der Seite noch irgendwie so einen GPU-Cluster und der macht dann die AI-Sachen.

Ingo:
[37:02] Ja, genau. Grafikkarte mit drin hat, dann ist es vielleicht ganz spannend.
Dann hast du gestern noch ein bisschen so nebenbei gesagt, Nextcloud Talk soll bald föderieren können.
Das hat bei mir persönlich eingeschlagen.

Frank:
[37:17] Ja, ja, ja.

Ingo:
[37:18] Ich habe das auch gleich mal in die Welt hinausgesaugt und habe auch viele Anfragen gekriegt und wie funktioniert das und welches Protokoll und ob er Matrix benutzt oder nicht oder genau.
Also was wollt ihr machen?

Frank:
[37:34] Ja, jetzt hast du mich erwischt.

Ingo:
[37:36] Du hast es öffentlich gesagt.

Frank:
[37:37] Ja, das kann ich gleich erklären. Also eigentlich haben wir so ein bisschen die Policy oder ich weiß nicht bei uns.
Also wir machen beim nächsten Teil eigentlich keine Vorankündigung.
Sondern alles, wovon ich rede, wo ich auch bisher drüber geredet habe, die gibt es auch heute.

Ingo:
[37:54] Deswegen machen wir das auch als letztes.

Frank:
[37:56] Die kann man auch benutzen und das ist alles quasi fertig sozusagen.
Ich mag das halt nicht, wenn man halt über irgendwas redet. ja, wir versuchen da mal und vielleicht gibt es dann in drei Jahren irgendwas.
Weiß ich nicht, das mag das halt nicht so. Wir machen halt, wir kündigen irgendwas oder wir erzählen über irgendwas, was halt real ist und nicht nur eine, keine Ahnung, eine Idee. Genau.
In dem speziellen Fall habe ich jetzt eine kleine Ausnahme gemacht und die hat sich sofort aufgegriffen und auf Social Media verteilt.

Ingo:
[38:28] Ich habe auch nur gesagt wird, nicht, dass es schon da ist und nicht wann.

Frank:
[38:31] Genau, es ist wirklich wirklich tatsächlich in der Entwicklung, fortgeschrittenen Entwicklung, aber es ist noch nicht da.
Aber vielleicht kann ich trotzdem ein bisschen was dazu sagen, beziehungsweise muss ich jetzt ja auch, zwingst du mich ja dazu.
Also, es ist, genau, wir werden Federation können in Talk, das heißt, man kann, es können Personen in einem Chatraum miteinander reden, die auf unterschiedlichen Nextcloud-Servern sind. sind. Das ist so das Feature.
Vielleicht hast du einen Home Nextcloud, dann hat vielleicht irgendwie der Arbeitgeber Nextcloud und irgendwelche Freunde auch einen Nextcloud und da kann man dann quasi einen Chatraum haben, wo dann alle drin sind und dann redet man miteinander. Das ist das Feature.
Ich habe das in der Runde jetzt hier erwähnt, aus einem bestimmten Grund, weil wir da auf diese sogenannte Open Cloud Mesh API aufsetzen.
Die Open Cloud Mesh API ist eine Sache, die ist tatsächlich von Björn Schießle und mir erfunden worden vor zehn Jahren.
Als wir noch beide bei Uncloud waren, da ging es um das Federated Sharing.
Das heißt, es gibt ja die Möglichkeit, dass man einen Ordner mit Personen shared, die auf unterschiedlichen Servern sind.
Und ja, das haben wir damals entwickelt, wie gesagt, zu Uncloud-Zeiten noch und das funktioniert auch ganz gut.

Ingo:
[40:00] Wird ja auch benutzt überall.

Frank:
[40:01] Wird auch benutzt, genau. Und irgendwann vor einigen Jahren ist es so ein bisschen in, also das CERN hier so ein bisschen, wie soll ich sagen, Ich bin nicht böse, würde ich sagen, die haben das gekapert, aber die haben das so ein bisschen halt übernommen, sage ich mal.
Die haben dann gesagt, okay, wir nennen das jetzt Open Cloud Mesh und wir machen das jetzt mal zu einem Standard und das ist so ein Zernstandard und das ist ja auch natürlich erstmal cool, wenn es ein Zernstand ist, dann ist ja auch cool.
Und seitdem ist es quasi ein Standard, dieses Federated Sharing und das hat auch dazu geführt natürlich, dass es jetzt nicht nur einen Softwarehersteller das Ganze unterstützt, sondern es gibt glaube ich vier inzwischen.
Es gibt natürlich OnCloud und NextCloud und dann gibt es aber auch noch das C-File und glaube ich Paidio aus Frankreich unterstützt das auch.
Das heißt, unter den vier verschiedenen Anbietern oder Softwareprodukten kann man eben dieses Federated Sharing machen von Ordnern.
Und es war in der Spezifikation von Anfang an, als es Björn und ich gemacht haben, war es eben so, dass wir da Teil der API ein sogenannter Share-Type ist.
Also da kann man, wenn man diese Sharing-Request sendet an andere Server, kann man auch noch so ein Type mitsenden.
Und der Type war halt bisher die letzten zehn Jahre immer nur Datei-Share.

[41:18] Und dann haben wir eben gesagt, naja, wir wollen jetzt auch Federation für Talk machen.
Dann war das natürlich klar, dass wir dieselben den selben Standard benutzen.
Und jetzt haben wir eben zusätzlich einen zweiten Type eingeführt, der ist dann eben halt TalkConversation.

[41:33] Das heißt, es funktioniert eben so, dass man, wie es bei Filesharing ja auch ist, dann auch sagen kann, ich möchte jetzt hier jemanden quasi einladen.
Dann gibt man eine sogenannte Sharing-ID ein.
Das sieht so ein bisschen aus wie eine E-Mail-Adresse. Das heißt, es ist halt die Username, Add, Instance.
Und dann kontaktiert eben der eine Server den anderen und sagt, hey, ich habe hier mein Request und dann kann man das approven und dann wird die Verbindung hergestellt und dann ist es eben federated.
Und genau dasselbe wird im nächsten Release auch für Nextcloud Talk eben auch kommen.

Vorankündigung der Föderation von Nextcloud Talk


[42:04] Und ich habe das halt hier vorgestellt in dem Rahmen als Vorankündigung, weil halt diese OCM-API so ein bisschen hier in dieser Community halt verbreitet ist. Genau, so kam das.

Ingo:
[42:15] Okay, dass sie dann auch wissen, da kommt was und dass dieses Feld, was sozusagen so lange brach lag, jetzt auch endlich mal benutzt wird an der Stelle.
Aber wenn du sagst, okay, im nächsten Release, dann ist es ja doch schon relativ weit. Also ihr habt da jetzt nicht nur als Wikipedia angefangen.

Frank:
[42:34] Nee, nee, das ist tatsächlich, also ja, also der Code existiert, der funktioniert auch, aber der ist halt noch nicht released und der wird nicht hundertprozentig, aber ich würde mal sagen zu 90 Prozent im nächsten Release dann eben halt.

Ingo:
[42:46] Ja, selbst wenn es im übernächsten ist. Aber es ist ja trotzdem schon mal ganz interessant. Ich habe mich mit Björn auch ein bisschen unterhalten.
Er betreibt noch einen XMPP-Server und chattet mit Leuten darüber.
Ich habe meinen nämlich auch gerade umgezogen.
Endlich mal auf einen, ja, also von einem älteren Debian endlich mal auf einen aktuellen. Und alles mal wieder neu gemacht.
Und betreibe auf Arbeit ja auch so einen MetaMouse und denke immer, ich würde eigentlich gerne weg davon und was anderes. Und da kam mir diese Idee von euch und ich habe gedacht, okay, naja, dann gucke ich mir das dann mal an, wenn es dann fertig ist.
Wie gesagt, selbst wenn es jetzt noch zwei Releases braucht, weil das ist ein cooles Feature. Ich kenne so viele Leute, die Nextcloud betreiben.
Das File-Sharing benutzen wir auch in unterschiedlichen Gruppen, wo ich einfach sage, okay, hier ist ein geschälter Ordner, egal wer was da reinpackt.
Das funktioniert seit Jahren gut. Wenn das ähnlich gut funktioniert mit Torque, also ja, Wahnsinn.
Dann freuen wir uns da drauf oder ich mich zumindest schon mal.
Das heißt, ihr habt euch auch gar nicht irgendwie was anderes angeguckt, weil wie gesagt ihr habt gleich die Frage gekriegt, läuft das auf Matrix-Basis das ist natürlich auch so ein so ein federated Ding, was man sich mal angucken könnte sonst Ja.

Frank:
[44:04] Also ich rede viel mit den Matrix-Leuten mit den Element-Leuten also wirklich sehr viel, also, mehrfach die Woche, weil wir auch einige Projekte mit Kunden zusammen machen wir haben da sehr gute Connections mit denen, und wir werden wahrscheinlich auch die nächsten dieser Code existiert zum Beispiel noch nicht, aber wir möchten auch in der Zukunft auch irgendwie eine engere Integration machen. Aber.

[44:31] Das ist ein bisschen so eine opinionated Sache. Also ich habe so ein bisschen meine Meinung zu bestimmten Punkten und die sind manchmal ein bisschen anders als von meinen Freunden bei Matrix.
Das heißt auch gar nicht, dass das eine oder andere besser oder schlechter ist, aber bei Matrix ist es eben so, dass die mit Replikation arbeiten.
Also Matrix ist ja quasi ein weltweites Netzwerk von Servern und wenn man da Federation macht, funktioniert es eben so, dass alle Daten immer überall hin und her kopiert werden.
Das heißt, alle Server haben auch die komplette History von allen Räumen, wo sie irgendwie beteiligt sind.
Und das erzeugt tatsächlich ganz schön viel Last und Komplexität und also, die hat auch noch Probleme, zum Beispiel, die hatten jetzt ja neulich so, dass sie ihre API irgendwie umbauen mussten, weil irgendwie das Join von solchen Räumen dann ewig gedauert hat, weil da musste dann erst ist irgendwie ein Gigabyte Chat-History vom anderen Server irgendwie.
Also das ist so ein bisschen so ein bisschen ja nach der reinen Lehre irgendwie ganz cool, aber in der Realität irgendwie ganz schön kompliziert.
Und was wir jetzt machen, ist halt viel, viel lightweightiger.
Also da ist halt einfach bei uns ist es so, dass eben ein Chat-Raum wird quasi gehostet von einer Instanz und die anderen treten einfach nur bei.

Ingo:
[45:54] Also ähnlich wie es bei XMPP ja auch ist.

Frank:
[45:57] Genau, wie es bei XMPP auch ist. Das ist natürlich halt viel, viel einfacher. Also es ist nicht so, dass wenn man jetzt einen Chatraum hat, wo Leute von fünf verschiedenen Servern irgendwie drin sind, dass jetzt die fünf Servers sich ständig die Chatnachrichten gegenseitig synchron halten müssen.
Das ist halt ziemlich kompliziert und macht Last.
Bei uns ist es einfach viel einfacher, pragmatischer. Der Raum wird halt gehostet von einem und die anderen sind halt dann drin.
Und ja, das sind so ein bisschen verschiedene Ansätze.

Ingo:
[46:26] Okay. Wie gesagt, es ist ja so ähnlich, wie ihr das beim File-Sharing auch habt.
Ihr transportiert ja auch nicht alle Files plötzlich fünfmal durch die Gegend, wenn da fünf Leute sich von fünf verschiedenen Next-Slides irgendwie Sachen teilen.
Der Nachteil ist natürlich, wenn der eine Server wegbricht.

Frank:
[46:44] Genau, das ist der eine Nachteil. Wenn dann sozusagen der Host, der Server, der einen Raum hostet, dann irgendwie offline ist, dann ist halt der Raum offline.
Wogegenbei bei Matrix theoretisch zumindest dann einfach in den weiterchatten kann und wenn dann der Server dann plötzlich wieder online ist, dann zieht er sich irgendwie die Historie wieder rein und alles ist wieder gut.
Genau, das ist dann halt eine Limitierung.

Desktop-Clients für Nextcloud Talk


Ingo:
[47:08] Dann habe ich auch gesehen, ihr habt jetzt auch Desktop-Clients für Talk.
War mir tatsächlich auch nicht bewusst.

Frank:
[47:15] Ja, auch schon seit einem Dreivierteljahr.

Ingo:
[47:19] Ja, du merkst, ich benutze Talk jetzt auch nicht.

Frank:
[47:52] Ja, ja, genau. sagen muss, wir haben ja schon lange unseren Desktop-Client und der hat ja mal angefangen, einfach als Tool, um Dateien zu synchronisieren zwischen dem lokalen Rechner und dem Server und der kann ja inzwischen sowieso schon viel mehr.
Also der kann ja auch Notifications dann auch anzeigen und hat ja auch so ein Menü, wo man dann auch sieht, was sind die letzten Notifications gewesen und der kann jetzt auch schon seit einiger Zeit, wenn man jetzt eine Chat-Nachricht bekommt, oder einen Anruf bekommt, wenn man angerufen wird, ein extra Talk, dann zeigt er eben auch so einen Dialog an, so Incoming Call und dann klickt man, willst du einen Call annehmen, ja oder nein, klickt man auf ja und dann geht der Call auf.
Also es ist eigentlich schon lange ein bisschen wie ein Desktop-Client.
Aber wenn man dann halt einen Call annimmt, dann geht halt der Browser auf und genau, ist halt der Browser.
Und jetzt haben wir eben auch eine richtige Desktop-Anwendung, die dann halt aufgeht, die unabhängig vom Browser läuft.
Hat auch andere Vorteile, zum Beispiel dieses ganze Permission-Thema.
Man kann dann zum Beispiel dem Desktop-Client dauerhaft Permissions geben, auf Mikrofonen Video zuzugreifen zum Beispiel.
Der ist dann halt natürlich auch noch mit dem eigenen Server spricht, das ist ja auch kein Browser, der ist halt sozusagen fest connected mit dem Server.
Und dann hat man dieses ganze Permission-Ding nicht, dass der Browser dann irgendwie ständig frägt und dann sieht man das Fenster nicht und dann tut das Mikrofon nicht und so.
Ja, das ist so ein bisschen benutzerfreundlicher, ja.

Ingo:
[49:16] Jetzt hast du gerade gesagt, man kann damit auch telefonieren.
Was muss ich dafür machen?
Also nicht nur, wenn ich Videotelefonie mache, ich kann auch wirklich so Telefonnummern so in dieser früher analogen Welt anrufen.

Frank:
[49:29] Also ich meine jetzt tatsächlich erstmal nur das Internet telefonieren.
Also ich kann bei Talk, es gibt ja viele Systeme wie BigBlueButton oder Chitsi oder sowas.
Da macht man halt so einen Raum und dann geht man in den Raum rein und dann reden wir miteinander und dann geht man wieder raus.
Und so ist es bei Nextcloud Talk ja auch, aber was wir eben auch können, ist, wir können auch die Leute anrufen.

Telefonieren in Nextcloud Talk und SIP-Integration


[49:50] Ich kann jetzt auch eine Person klicken in Nextcloud und sage, ich will mit der Person jetzt reden und dann bekommst du zum Beispiel eine Push-Notification und wenn du dein Telefon verbunden hast mit der Nextcloud, dann bekommst du auch so ein Callscreen, das sieht auch aus wie ein richtiger Telefonanruf, wo du sagen kannst, ja, nein, dann sagst du ja und dann geht eben der Anruf, also es sieht aus wie ein Telefonat, geht halt komplett über Nextcloud, aber es sieht aus wie ein normales Telefonat. Also das meine ich mit anrufen.
Unabhängig davon haben wir aber tatsächlich auch noch eine SIP-Integration.
Also ihr könnt auch tatsächlich...
Drüber hinaus auch noch aus Nexler Talk rausrufen, Telefonnummer anrufen oder eben von draußen sich reinwählen in ein Call über eine Telefonnummer. Das gibt es auch.
Das ist aber ein bisschen komplizierter. Das ist halt mit ZipBridge und so, das ist ein bisschen komplizierter, ja.

Ingo:
[50:41] Ja, also bei BigBluePlatten und sowas kannst du sowas ja auch integrieren.
Da hast du dann, tatsächlich kannst du diese Nummer anrufen und dann kommst du mit in den Raum rein oder bei Zoom oder sowas.
So ähnlich wird es dann auch. Aber cool, dass ihr das auch alles anbietet.
Wer da Interesse hat, kann bestimmt in die entsprechenden Dokumentationen gehen und sich überlegen, ob er sich das alles ans Bein binden will und das alles hosten will.
Frank, vielen, vielen Dank, dass du uns mal so durch das geführt hast, was ihr das ganze Jahr über gemacht habt.

Frank:
[51:14] Das war bei weitem nicht alles.

Ingo:
[51:16] Ja, genau.

Frank:
[51:18] Aber die Zeit ist begrenzt.

Ingo:
[51:20] Ja, genau. Wir sehen uns ja in letzter Zeit öfter mal auf irgendwelchen Konferenzen.
Vielleicht schnappe ich dich das nächste Mal wieder und dann erzählst du mir, was noch alles da ist.
Und genau, ihr da draußen habt jetzt vielleicht wieder ein paar Ideen, was ihr bei Nextcloud ausprobieren könnt.
Ich glaube nicht, dass irgendjemand schon allen Feature-Umfang verwendet.
Ja, ist ja bei mir auch so. und genau, ich gucke mir auf jeden Fall dieses Talk-Ding mal an und vielleicht aktiviere ich ein Mail auch mal wieder und schaue mal, ob das besser geworden ist oder ob ich damit ein bisschen wärmer werde.

Frank:
[51:53] Alles klar.

Ingo:
[51:54] Vielen Dank. Bis zum nächsten Mal. Tschüss.